Flüchtlinge brauchen schnelle Hilfe statt einer pressewirksamen Sommertour des Ministerpräsidenten

Thomas Klein

„Der logistische Aufwand und die zur Verfügung gestellten Mittel, die für die sieben Besuche Bouffiers in den völlig überlaufenen Erstaufnahmestellen für Flüchtlinge aufgebracht wurden, hätten an anderer Stelle besser und sinnvoller eingesetzt werden können: Denn über 100 Medizinerinnen und Mediziner wollen schnell und unbürokratisch in genau diesen Aufnahmestellen die dringend notwendige Gesundheitsversorgung anbieten.

Zu den im Rahmen seiner Sommertour abgestatteten Besuchen von Erstaufnahmestellen für Flüchtlinge des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) erklärt Willi van Ooyen, Fraktionsvorsitzender der LINKEN. im Hessischen Landtag:

„Der logistische Aufwand und die zur Verfügung gestellten Mittel, die für die sieben Besuche Bouffiers in den völlig überlaufenen Erstaufnahmestellen für Flüchtlinge aufgebracht wurden, hätten an anderer Stelle besser und sinnvoller eingesetzt werden können: Denn über 100 Medizinerinnen und Mediziner wollen schnell und unbürokratisch in genau diesen Aufnahmestellen die dringend notwendige Gesundheitsversorgung anbieten. Hereingelassen werden sie jedoch nicht. Stattdessen gibt sich der Ministerpräsident die Ehre und hinterlässt außer Versprechungen wenig.“

Dabei müsse endlich gehandelt werden. Es brenne an allen Ecken und Enden. In den Massenunterkünften würde nicht einmal dafür gesorgt, dass Frauen und Kinder vor sexuellen Übergriffen sicher seien, so Van Ooyen.

„Und auch die hygienischen Bedingungen – genauso wie der nicht vorhandene Schutz vor Kälte – sind untragbar. Die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer versuchen unermüdlich zu ermöglichen, was ohne staatliche Hilfe nicht funktionieren wird: Den Geflüchteten eine menschenwürdige Unterkunft zu schaffen. Es kann doch nicht sein, dass Bürokratie und Ignoranz vor die (Mit-)Menschlichkeit gestellt wird.“