Dramatische Obdachlosenzahlen: Hessische Landesregierung muss ihren Dauerschlaf beenden
Zum Anstieg der Obdachlosenzahlen in Hessen – siehe Artikel in den VRM-Zeitungen „Zahl der Obdachlosen stark gestiegen“ - erklärt Christiane Böhm, Sprecherin für soziale Teilhabe der Fraktion DIE LINKE. im Hessische Landtag und LINKEN-Landesvorsitzende:
„Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hessen macht die desolate Wohnungssituation dafür verantwortlich, dass es beinahe eine Verdopplung der Zahl wohnungsloser Menschen in Notunterkünften in Hessen gibt. Das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn immer mehr Menschen leben außerdem auf der Straße, immer mehr haben keine eigene Wohnung.
Darauf weist auch DIE LINKE im Hessischen Landtag immer wieder hin – doch seitens der schwarzgrünen Landesregierung ist nichts passiert, um hier für Abhilfe zu sorgen.
Dabei gibt es geeignete Instrumente, das Problem anzugehen. Alle hessischen Kreise und kreisfreie Städte brauchen die finanziellen Voraussetzungen, um mit Wohnungssicherungsstellen Obdachlosigkeit zu verhindern. Mit dem Housing-first-Programm kommen Menschen wieder in ein normales Mietverhältnis, die bisher auf der Straße gelebt haben. Das Land muss die finanziellen Mittel für die pädagogische Begleitung zur Verfügung stellen. Auch die Wohnraumhilfen müssen verstärkt, menschenwürdiger Wohnraum in den Kommunen bereitgestellt werden.“
Da die Landesregierung die Kommunen allerdings dazu zwinge, ihre Immobilien zu verkaufen, weil sie sonst die Haushalte nicht genehmigt bekämen, werde dies zunehmend schwieriger, so Böhm.
„Entscheidend ist aber für alle Bürgerinnen und Bürger im Land, dass mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird. Wir brauchen 10.000 Wohnungen und 2.000 Studierendenwohnplätze in den nächsten fünf Jahren. Die Sozialbindung der Wohnungen muss verlängert und die Befristung völlig abgeschafft werden – hier ist die Landesregierung in der Pflicht, endlich auf die dramatische Situation zu reagieren.“