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Die LINKE Fulda

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Pressemitteilung: Johannes-Dyba-Allee

Fulda. 10. Juli 2025


DIE LINKE im Kreisverband Fulda fordert die sofortige Umbenennung der Johannes-Dyba-Allee –
Kein Raum für Vertuschung sexualisierter Gewalt, Straßen sollen Vorbilder ehren, nicht
Verantwortungslosigkeit!


Nachdem vor kurzem der Abschlussbericht der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen
Missbrauchs im Bereich des Bistums Fulda veröffentlicht wurde, entstand eine dringend notwendige Debatte
um die Umbenennung von Straßen im Raum Fulda, wie der Johannes-Dyba-Allee. Dyba hat in seiner Zeit
als Bischof maßgeblich dazu beigetragen, dass sexualisierte Gewalt durch mehrere Priester nicht verhindert
und nicht aufgeklärt werden konnte. DIE LINKE im Kreisverband Fulda hält jegliche Diskussion darüber, ob
eine öffentliche Straße nach einem Mitverantwortlichen in dieser Angelegenheit benannt werden sollte, für
überfällig – die Straße sollte umgehend einen anderen Namen erhalten.¹

Zum Hintergrund: Die Missbrauchsfälle im Bistum Fulda waren keine Einzelfälle, sondern wurden durch
systemische Mängel begünstigt. Eine Mischung aus Machtmissbrauch, institutioneller Intransparenz,
Unprofessionalität in der Personalführung und dem Vorrang des Schutzes der Kirche vor dem Schutz von
Kindern prägte das Verhalten der Verantwortlichen. Die Bischöfe – insbesondere Kapp und Dyba – haben
durch aktives Wegsehen oder strukturelle Passivität wesentlich zu dieser Kultur beigetragen. Erst ab
2001/2002 kam es durch Druck von außen zu einer sichtbaren Verhaltensänderung. (hier der vollständige
Bericht zum Download)


Die LINKE im Kreisverband Fulda spricht sich deutlich für eine Umbenennung der Johannes-Dyba-Allee aus.
Angesichts der Berichte und Vorwürfe rund um das institutionelle Wegsehen im Zusammenhang mit
sexualisierter Gewalt an Kindern innerhalb der katholischen Kirche ist es nicht länger vertretbar, eine Straße
nach Johannes Dyba zu benennen – zumal die Opfer dieser Gewalt z.T. heute noch leben. Eine
Umbenennung würde für sie ein Zeichen der Hoffnung setzen, anstatt an längst verstorbene zweifelhafte
Personen wie Dyba zu erinnern.


„Straßennamen sind keine bloßen Adressschilder – sie dienen öffentlicher Anerkennung und prägen
unser kollektives Gedächtnis“, so Nina Gärtner, Mitglied des Sprecher*innenrats des Kreisverbands.
„Es ist unvereinbar mit dem Schutz von Kindern und den Werten eines demokratischen
Gemeinwesens, Personen zu ehren, die beim Thema sexualisierte Gewalt weggesehen oder nicht
gehandelt haben... und ein Schlag ins Gesicht der Opfer.“


DIE LINKE im Kreisverband Fulda fordert, die Straße künftig nach einer Person zu benennen, die sich aktiv
gegen Kindesmissbrauch und für Aufklärung eingesetzt hat. Ein Vorschlag wäre Matthias Katsch,
Mitbegründer der Betroffeneninitiative Eckiger Tisch, Mitglied der Unabhängigen Aufarbeitungskommission
und Träger des Bundesverdienstkreuzes. Katsch hat entscheidend zur gesellschaftlichen Sichtbarkeit von
Missbrauchsopfern beigetragen. Alternativ schlägt der Kreisverband neutrale, aber inhaltlich deutliche
Namen vor – etwa: Straße der Kinderrechte, Weg der Aufarbeitung oder Allee des Hinschauens.


„Unsere Stadt braucht Straßennamen, die Haltung zeigen – nicht solche, die Schmerz und
Schweigen zementieren“, heißt es weiter in der Erklärung der Linken. „Gerade Fulda mit seiner
besonderen Bedeutung für den katholischen Glauben und sog. christliche Werte muss den Mut
haben, klar für den Schutz von Kindern und für eine ehrliche Erinnerungskultur einzustehen.“

 

DIE LINKE Fulda wird sich für eine Umbenennung einsetzen und lädt zivilgesellschaftliche Initiativen, Betroffenenvertretungen und andere demokratische Kräfte ein, diesen Prozess gemeinsam voranzubringen – Niemals alleine, immer gemeinsam!

 


¹An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Straße nicht dem Bistum, sondern ausschließlich der Stadt Fulda untersteht. Eine vorherige
Rücksprache mit dem Bistum – wie vonseiten des Oberbürgermeisters erklärt wurde – ist also in diesem Fall nicht nötig.